Frühjahrswanderung in Brohl
 

Die Frühjahrswanderung am 5. April 2009 führte an den Mittelrhein. Bei Brohl ist das Rheintal ziemlich eng. Auch die Seitentäler sind eng und steil, so dass sich klimatisch besonders anspruchsvolle Pflanzen hier halten konnten. Die 20köpfige Gruppe zog am Mittag vom Bahnhof los. In steilem Anstieg ging es auf dem Rheinhöhenweg einen Felssporn hoch zum Dickberg. Von hier aus -nach einem Aufstieg von 200 Höhenmetern- kann man einen weiten Ausblick auf das Rheintal genießen.

Aussichtspavillon

Trotz des Morgendunstes war übrigens mehr zu sehen, als die Fotos das wiedergeben. Auf dem flachgründigen Felsboden ist es zu trocken für Wald. Hier wächst nur noch ein Gebüsch, dessen Charakterart die Gewöhnliche Zwergmispel (Cotoneaster integerrimus) ist.

Rheinhöhenweg


Cardaminopsis arenosa ssp. borbasii

Weiter ging es durch krüppeligen Eichenwald. Der ist so lückig, dass auch lichtliebendere Arten gedeihen können. Typisch für sandige Verwitterungsböden ist die Sand-Schaumkresse (Cardaminopsis arenosa ssp. borbasii) (oben). Außerdem wurde an dieser Stelle auch ein Prachtexemplar der Gemeinen Küchenschelle (Pulsatilla vulgaris) angetroffen.

Eichen-Felsenwald

 

Hohler Lerchensporn

Auf der Hochfläche war der Boden tiefgründiger, so dass hier nährstoffliebendere Waldtypen mit reicher Krautschicht wachsen. Einige Arten kamen in spektakulären Massenbeständen vor wie der Hohle Lerchensporn (Corydalis bulbosa) (links) und der Gefingerte Lerchensporn (Corydalis solida) (unten rechts). Floristisch am bemerkenswertesten ist das Vorkommen des Zweiblättrigen Blausterns (Scilla bifolia) (unten links).

Weitere bemerkenswerte Funde waren die Alpen-Johannisbeere (Ribes alpinum) und das Dunkle Lungenkraut (Pulmonaria obscura).

Scilla bifolia


Nach einer Pause am Alkerhof (oben) ging es über ein kleines Seitental des Brohlbachs zum Tönissteiner Sprudel. Hier konnte eine weitere floristische Spezialität aufgespürt werden, das Rheinische Fingerkraut (Potentilla micrantha) (rechts).

Potentilla micrantha

 

Stinkende Nieswurz

Nicht so selten, aber ebenfalls klimatisch anspruchsvoll, ist die Stinkende Nieswurz (Helleborus foetidus) (links). Die Art überwintert mit den dunklen Grundblättern und treibt sehr früh die Blüte. Auf dem Weg zurück durch das Brohltal wurde schließlich noch die Schatten-Segge (Carex umbrosa) demonstriert. Gegen 16 Uhr war dann wieder Brohl erreicht.