Exkursionsbericht der Gartenreise des Freundeskreises Botanischer Garten Aachen e.V. nach Schottland vom 21. bis 29. Juli 2018

 

Seit über 500 Jahren Nationalsymbol Schottlands: die Distel (Thistle)

 

Wegen der Länge ist der Exkursionsbericht aufgeteilt: Tag 1-4 (diese Seite) - Tag 5-9

 

22.07.2018 Edinburgh - Royal Botanic Garden - Jupiter Artland - Palace of Holyrood

Als erstes besuchten wir in Edinburgh den Royal Botanic Garden. Der Botanische Garten ist der zweitälteste in Großbritannien. Zur prachtvollen, 28 ha großen Anlage gehören ein Herbarium, das größte Palmenhaus der Britischen Inseln, ein Tropenhaus mit exotischen Orchideen, eine Kakteen- und Sukkulentensammlung, das Arboretum mit Baumriesen aus dem Himalaya, Nordamerika und China, das Aquatic House mit tropischen Wasserpflanzen und gewaltigen südamerikanischen Wasserlilien, ein Felsengarten und die Exhibition Hall für Ausstellungen.


Rechts sind Nachzuchten von Wollemia nobilis zu sehen. Diese Art wurde erst 1994 in Australien entdeckt und war bis dahin nur als viele Millionen Jahre altes Fossil bekannt. Die monotypische Gattung (einzige Art) aus der Familie der Araukariengewächse ist zu Ehren des Entdeckers David Noble benannt.

 

 

Jupiter Artland bei Bonnington House ist der private Familienwohnsitz von Nicky & Robert Wilson. Jupiter Artland ist ein einzigartiger Land Art-Skulpturen Park, der Landschaft und Kunst miteinander verbindet. Die Bepflanzung ist bewusst sehr schlicht und einfach. Der freie Raum verschafft den Künstlern und ihren Kunstwerken mehr Geltung und lässt diese in der Landschaft erleben.

 

Der Holyrood Palace ist der offizielle Amtssitz der Queen in Schottland. Er liegt in Edinburgh am Ende der Royal Mile direkt neben der Ruine der Holyrood Abbey umgeben von einem großen heute öffentlichen Landschaftspark, der auch die Hügel im Hintergrund umfasst.

 

 

23.07.2018 Edinburgh - Melrose Abbey - Priorwood Gardens - Abbotsford House - Inveresk Lodge Garden - Edinburgh

Die Zisterzienserabtei Melrose Abbey ist, glaubt man Theodor Fontane, »überhaupt unter allen Ruinen die schönste und fesselndste«.

Die Ruine der 1136 aus Sandstein erbauten Abtei beeindruckt durch die meisterhafte Gestaltung von Kapitellen und Skulpturen sowie das Maßwerk der Fenster in den Querschiffen und des Ostfensters. Theodor Fontane: »Es ist, als ob die Meister jener Epoche den Zweck verfolgt hätten, ein in Stein gebildetes Herbarium scoticum auf die Nachwelt kommen zu lassen. Alle möglichen Blumen, Blätter, Lilien, Disteln, Eichenlaub, Kleeblatt und Raute finden sich vor.«

 

 

Direkt neben der Melrose Abbey liegt der Priorwood Garden. Er ist ein ummauerter geschlossener Garten mit einem Bestand von über 70 Sorten alter Äpfel, Pfirsiche, Damaszener Pflaumen, Quitten, Mispeln und Maulbeeren.

 

Sir Walter Scott baute 1817 ein am Ufer des Tweed gelegenes Farmhaus im Stil der Romantik mit kleinen Erkern und Ecktürmchen zu seinem Wohnsitz, Abbotsford House, um. Das Haus steckt voller Erinnerungen an den Schriftsteller und beherbergt neben Manuskripten, Porträts und Kuriositäten auch eine beachtliche Sammlung von Waffen und Rüstungen.

 

 

Der Garten der Inveresk Lodge liegtverborgen hinter einer Steinmauer und ist in einen Berghang gebaut. Unter anderem beherbergt er eine nationale Sammlung von Kapuzinerkressen.

 

 

24.07.2018 Edinburgh - Falkirk Wheel - The Pineapple - Culross Palace - Kellie

Das rotierende Schiffshebewerk von Flakirk, ein Meiserwerk der schottischen Ingenieurskunst, ebenso wie das im Jahr 1761 erbaute Gartenrefugium, The Pineapple, des ehemaligen Gouverneurs von Virginia, John Murray, des 4. Earl of Dunmore, war uns einen Abstecher wert.

 

Der Ort Culross liegt am Ufer des Firth of Forth und wirkt wie aus der Zeit gefallen. Die kopfsteingepflasterten Gassen und weiß getünchten mit roten Pfannendächern und schmucken Stufengiebeln versehenen Häuser vermitteln Eindrücke des Lebens zwischen 1600 und 1800. Der restaurierte, in Terrassen hinter der Burgh of Culross angelegte Garten zeigt alte Varietäten von Obst, Gemüsen aromatischen Kräutern und arzneilich verwendbaren Pflanzen, die wesentliche Bestandteile spätmittelalterlicher Gift-, Liebes- und Zaubertränke und auch Heilmittel waren.

 

Der spätviktorianische, 400 Jahre alte Garten von Kellie Castle, der seit über 20 Jahren organisch bewirtschaftet wird, ist im Wesentlichen ein Küchengarten mit ausgesuchten Varietäten von Obst und Gemüse. Mit besonderen Tontöpfen, die im Frühjahr über die Rhabarberpflanzen gesetzt werden, widmet man sich der verfrühten Kultur dieser in Schottland wie im gesamten Vereinigten Königreich sehr beliebten Pflanze.

 

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