7.März 2013

NATURBEOBACHTER AUS DER REGION


Jetzt: Nistkasten kontrollieren, Rosen, Bäume, Stauden schneiden...

Karl Josef Strank

Auch wenn der Winter noch nicht ganz aufgegeben hat und gelegentlich kräftig nachtritt, so mehren sich doch die Zeichen, dass der Frühling nicht mehr lange auf sich warten lässt. An milden und sonnigen Tagen öffnen sich die Kätzchen der Haselnuss und verstäuben - zum Leidwesen der Allergiker - Pollen, damit die unscheinbaren roten Narben, die aus den weiblichen Knospentrieben herausragen, bestäubt werden. Der Winterling mit seinen gelben und die Schneeglöckchen mit ihren grünlich weißen Blüten freuen sich über schöne, sonnige Stunden. Kaum, dass diese sich einstellen, sind auch schon die ersten Bienen aktiv, sammeln Pollen und erledigen gleichsam nebenbei die ersten Bestäubungsaufträge.

Engpässe vermeiden

Auch im Garten ruft die Arbeit und will bei Zeiten erledigt sein, damit sich keine Engpässe einstellen und in der Folge einiges liegen bleibt und nicht mehr zu schaffen ist. Es ist jetzt die Zeit, die Nistkästen der Vögel zu kontrollieren und zu säubern, damit sie bezugsfertig und einladend die Nestsuchenden aufnehmen. Gartenzäune, Beeteinfassungen, Wege, Lattengestelle für Komposthaufen, Ausbesserungen an Früh-, Hochbeeten und ähnlichen Einrichtungen im Garten sollten jetzt vorgenommen werden. Die Rosen müssen geschnitten werden, bevor die neuen Triebe zum Wachstum ansetzen. Bei frostfreier und trockener Witterung ist jetzt der Winterschnitt für Bäume und Sträucher zu machen, bevor die Knospen anschwellen und aufbrechen. Das alte und überständige Holz kann zugunsten junger und frischer Triebe aus den Sträuchern entfernt werden. Ein Verjüngungs- und Aktivierungsschnitt bei alten und überständigen Obstgehölzen, der mit kräftigen Rückschnitten ins alte Holz verbunden ist, sollte in diesen Tagen ausgeführt werden. Baumanstriche, die die Rinde vor starker Sonneneinstrahlung und in der Folge Rissen schützen, sollten, wenn nötig, jetzt aufgebracht werden. Stauden, die zu mächtig geworden sind und den Platz im Garten kleiner werden lassen, können jetzt geteilt und vermehrt werden. Diese Verjüngung tut ihnen gut und der nahe Frühling ist die Zeit, in der sich Gärtnerinnen und Gärtner gegenseitig eine Freude machen, wenn sie Blumen und vorgezogene Gemüsepflanzen untereinander tauschen können. Der Rasen hat während des Winters meist mehr oder weniger gelitten und sobald die Bodenverhältnisse es zulassen kann er gelüftet (vertikutiert) und nachgesät werden.

Stehen im Garten noch größere Maßnahmen bevor, sei es, dass neue Beete, Wege, ein Steingarten oder eine Kräuterspirale gebaut werden sollen, oder ein Hügel- oder Hochbeet angelegt oder erneuert werden müssen, so ist der Frühling die richtige Zeit, dies zu tun.

Gibt der Frost den Boden frei und trocknet er ab, kann die Winterabdeckung aus Ernterückständen, Resten der Gründüngung, Stroh oder anderen Mulchmaterialien aufgenommen werden. Die Beete werden gelockert, wenn nötig noch mit reifem, durchgerotteten Kompost angereichert und von Unkräutern befreit. Diese sind jetzt sehr gut zu jäten, solange der Boden locker ist. Und sie können effektiv reduziert werden, weil sie sich dann im Laufe des Gartenjahres nicht weiter ausbreiten und vermehren, denn sie gehören naturgemäß zu den frühesten Pflanzen die wieder neue, reife Samen produzieren.

Freuen wir uns!

Wer in Bezug auf die Eigenschaften des Bodens unsicher ist, kann jetzt im zeitigen Frühjahr einige Parameter wie pH-Wert, Kalk- und Nährstoffgehalt bestimmen. Wer aber seinen Boden im Winter mit Gründüngung, Wintersaat oder Stroh eingedeckt hat und regelmäßig mit Kompost auffrischt, kann sich auch ohne Analysen sicher sein, dass die Bodenverhältnisse stimmen und die Bodenfruchtbarkeit gute Ernten liefern wird. Frühe Aussaaten und Anzuchten auf dem Fensterbrett und im Frühbeetkasten stehen auf dem Plan, wenn man nichts aus dem Gartenhandel beziehen will, wo die Auswahl und Verfügbarkeit von Sorten mit den Jahren geringer geworden ist. Spinat, Radieschen, Salat, Kohlrabi, Erbsen und Dicke Bohnen, Zwiebeln und Schalotten, überhaupt die Vorkulturen müssen bald ins Freiland. Kohlsorten, Sellerie und andere Gemüse werden jetzt vorgezogen, damit sie beizeiten als Hauptfrucht nachgepflanzt werden.

Allen, die ein gewisses Gärtner-Gen in sich tragen, kribbeln die Finger, wenn im „Märzen der Bauer die Rösslein einspannt“ und brennen darauf, im Frühling endlich wieder Erde zwischen den Fingern zu spüren, zu säen und zu pflanzen. Die Tage der gärtnerischen Untätigkeit sind bald vorbei. Feuen wir uns auf das neue Gartenjahr!


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zuletzt bearbeitet am 31.III.2013