Öko-Garten-Audit – Lebensqualität im Garten
Ein Audit ist ein universelles Instrument, um Strukturen und Prozesse
welcher Art auch immer zu durchleuchten, zu überprüfen, zu überdenken
und zu verbessern. Entstanden aus dem Bemühen zur Sicherung der Qualität
hergestellter Produkte in der Industrie liefert das Öko-Audit ein
hervorragendes Instrument, Umweltpolitik und -management in eigener Verantwortung
der Unternehmen, marktgerecht, innovativ, offensiv und effektiv zu gestalten.
Anwendung der Grundgedanken eines Öko-Audits
auf Gärten
Öko-Audit |
Öko-Garten-Audit |
Unternehmen/Betriebe |
Gärtner/innen
oder Gartenanlagen |
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formulieren eine Umweltpolitik als Teil der Unternehmensphilosophie
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erklären ihre Teilnahme am Öko-Garten-Audit
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stellen ein Umweltprogramm mit überprüfbaren
Zielen auf
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entwickeln für die eigenen Gärten oder die
Gartenanlage ein ökologisches Programm mit nachprüfbaren Zielvereinbarungen
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alle beteiligten Projektpartner |
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bauen ein Umweltmanagement-System auf
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machen regelmäßig Angebote (Jahresprogramm)
und vermitteln die Methoden des biologisch-ökologischen Gärtnerns
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die Juroren d. Kleingartenwettbewerbs |
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ermitteln und bewerten die Umweltsituation durch regelmäßige
Betriebsprüfungen nach systematischen, objektiv nachvollziehbaren
Kriterien
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ermitteln und bewerten jährlich die Umweltsituation
der am Öko-Audit teilnehmenden Gärten/Gartenanlagen nach systematischen,
objektiv nachvollziehbaren Kriterien im Hinblick auf die selbstgewählten
Umweltziele
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alle Beteiligten |
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informieren über die Umweltleistungen regelmäßig
die Öffentlichkeit
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-
informieren über die Umweltleistungen regelmäßig
die Öffentlichkeit
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Ziel des Öko-Garten-Audits ist es, die Lebensqualität
im eigenen Garten wiederzuentdecken!
Folgende Projektpartner haben sich zusammengefunden Haus- und Kleingärtnern
das Öko-Garten-Audit näherzubringen:
-
Stadtverband Aachen der Familiengärtner e.V.
-
Grünflächenamt der Stadt Aachen
-
gabco Kompostierung GmbH, Aachen
-
N. Kloeters, 3+Freiraumplaner, Aachen
-
Freundeskreis Botanischer Garten Aachen e.V.
Auf der Konferenz von Rio de Janeiro 1992 wurden Lösungen für
die drängensten Umweltprobleme der Welt eingefordert und in dem Katalog
der sogenannten Agenda 21 formuliert. Im Grundsatz geht es darum, die bisherigen
umweltverbrauchenden und –belastenden Trends durch nachhaltiges Wirtschaften
umzusteuern und in eine zukunftsfähige Entwicklung überzuleiten.
Die breite Beteiligung aller Gruppen einer Gesellschaft, private Interessenverbände
und Initiativen, Wirtschaft und Verwaltung, ist unverzichtbar, um in lokalen
und regionalen Projekten vor Ort die Forderungen der Agenda 21 umzusetzen.
Die Partner des Öko-Garten-Audits entwickeln eine konkrete und inhaltsreiche
Handlungsanweisung, diese Forderungen zu erfüllen.
Inhalt des Öko-Garten-Audits und Angebot der Partner
Das Ziel der Zusammenarbeit aller beteiligten Partner ist es, die Methoden
des biologischen Gärtnerns zu vermitteln. Die Inhalte orientieren
sich an den einzelnen Kapiteln der Broschüre "Biologisch Gärtnern",
die der Freundeskreis Botanischer Garten Aachen ausgearbeitet hat. Um diese
Inhalte skizzenhaft zu umreißen, sind hier die einzelnen Kapitel
aufgelistet:
-
Der Boden - lebendige Erde oder 30 Zentimeter, von denen
wir leben
-
Kompost - Dünger und belebte Humuserde vom ´Faulhaufen´
-
Regenwürmer - unermüdliche Wühler im Garten
-
Gärtnern auf Hoch- und Hügelbeeten
-
Mischkulturen - Multi-Kulti vegetarisch
-
(inklusive Mulchen und Permakultur)
-
Sortenvielfalt, Exoten, Kräuter und die Gartenapotheke
-
Pflanzenschutz - alternativ, biologisch, wirksam
-
Jauchen, Brühen, Tees - Trinkkuren für den Garten
-
Nützlinge - freiwillige und fleißige Helfer im
Biogarten
-
(inklusive Trockenmauer, Stein-, Totholzhaufen und Benjes-Hecke)
Bei der Vielzahl biologisch-ökologischer Wirtschaftsweisen sind, abgesehen
von den nachgeordneten Unterschieden, die sich aus den Philosophien der
jeweiligen Verbände ergeben, zwei Voraussetzungen allen gemeinsam,
weil sie von grundsätzlicher Bedeutung und unverzichtbar sind:
-
keine Verwendung von "Kunst"dünger,
-
keine Verwendung "synthetischer" Pflanzenschutzmittel.
Am Projekt Öko-Garten-Audit, wie es hier skizziert ist, können
sich sowohl einzelne Kleingärtner/innen wie auch Kleingartenvereine
beteiligen. Die Beteiligung ist an keine Frist gebunden, sondern kann zu
jedem beliebigen Zeitpunkt erfolgen. Die Teilnehmer am Projekt verpflichten
sich selbst im Sinne eines Öko-Audits, mit welchen Maßnahmen
und in welchem Zeitraum sie ihre(n) Gä(a)rten auf die biologische
und ökologische Bewirtschaftung umstellen. Die fachliche Begleitung
durch die am Projekt beteiligten Partner erfolgt kontinuierlich. In allen
Phasen des Projekts werden die verschiedenen Aspekte des biologischen Gärtnerns
Interessierten in Kursen und Demonstrationen praktisch vermittelt. Die
Veranstaltungen finden im Botanischen Garten der RWTH in der Melatenerstraße,
im Gelände des BIOZAC in Melaten, in Kleingartenanlagen oder
im Grünflächenamt statt. Der Freundeskreis organisiert zusammen
mit den Partnern zu diesen Themen Vorträge auch auswärtiger Referenten
und Exkursionen. Zielvorgabe für das Öko-Garten-Audit ist es,
daß nach einem Zeitraum von 3-5 Jahren, die beiden grundlegenden
Voraussetzungen, die Gärten ohne Kunstdüngung und ohne die Verwendung
synthetischer Pflanzenschutzmittel zu bewirtschaften, eingehalten werden.
Das Öko-Garten-Audit ist aus der Weiterentwicklung des Biogartens,
den der Freundeskreis für die Landesgartenschau Jülich 1998 angelegt
und betreut hat, entstanden. Es ist das gemeinsame Ziel der beteiligten
Partner im Zuge der Durchführung des Öko-Garten-Audits einen
biologischen
Mustergarten in Melaten als weiteren Bauabschnitt des
BIOZAC
auszubauen. Hierzu finden regelmäßig Planungssitzungen im Botanischen
Garten der RWTH in der Melatenerstraße 30 statt. Interessierte sind
herzlich eingeladen.
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