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Der Verwandtschaftskreis um Biscutella laevigata (Brillenschötchen)

In Mitteleuropa sind zahlreiche Sippen des Brillenschötchens beschrieben worden, die sich äußerlich nur geringfügig in der Behaarung, der Blattform u.ä. unterscheiden. Beispiele:
 
Biscutella laevigata
ssp. laevigata.
2n=36. (Zermatt)
Biscutella laevigata
ssp. varia.
2n=18. (Altenahr)
Biscutella laevigata
ssp. kerneri
2n=18. (Augsburg)

 
Verbreitung diploider und tetraploider Sippen von Biscutella laevigata und verwandter Arten aus der Serie Laevigatae in Zentraleuropa. (Nach MANTON et al.) (Die Farbpunkte markieren die Populationen, die oben abgebildet sind.) Alle Sippen besiedeln Felsspalten, Felsbänder oder sonstige Steinböden.

 Im Einzelnen werden in Mitteleuropa folgende Sippen unterschieden:
 
 
Name Chromosomen-
zahl
Vorkommen
Biscutella laevigata ssp. laevigata
2n=36
Alpen und Alpenvorland
Biscutella laevigata ssp. lucida
2n=36
Ostalpen, Tirol, Apennin
Biscutella laevigata ssp. austriaca
2n=18
Nordöstliche Kalkalpen bis Karpaten und Budapest
Biscutella laevigata ssp. kerneri
2n=18
östliches Alpenvorland, Lechtal
Biscutella laevigata ssp. minor
2n=18
 Einzelne Bergmassive von Ostalpen bis Transsylvanien, z.B. Wiener Schneeberg
Biscutella laevigata ssp. varia
2n=18
im Westen, östlich bis Ahr, Nahe, obere Donau
Biscutella laevigata ssp. guestphalica
2n=18
Weserbergland
Biscutella laevigata ssp. subaphylla 
2n=18
Fränkischer Jura (Naab)
Biscutella laevigata ssp. gracilis
2n=18
Elbe von Dresden bis Magdeburg, Böhmen, Mähren, Schlesien
Biscutella laevigata ssp. tenuifolia
2n=18
Thüringen

 
 

Aufgaben

a) Welche Rückschlüsse lassen sich aus den Angaben über die Evolution der genannten Sippen ziehen?

b) In den gängigen Floren werden alle Sippen als Unterarten der Art Biscutella laevigata eingestuft. Bewerten Sie kritisch diese Einstufung.

 
 

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zuletzt bearbeitet am 9. III. 2001