Name im Capitulare Nr. Botanischer Name Familie
ascalonias
62
Allium cepa L. var. ascalonicum Backer Alliaceae

 
 Schalotte
deutscher Name 
 Sjalot
niederländischer Name 
 echalotte
französischer Name 
 shallot
englischer Name 
 
Beschreibung

Geschichte

Verwendung

 
Botanische Beschreibung der Art

Die Schalotte ist eine Varietät der Küchenzwiebel und hat daher die gleichen Merkmale wie diese, aber doch einige kleine entscheidende Unterschiede. Um die Hauptzwiebel von Schalotten entwickeln sich schnell 5-7 kleine, länglich-eiförmige, rote oder gelbbraune Tochterzwiebeln, die am Grunde miteinander verwachsen sind, zusammenhängen und auf diese Weise regelrechte Horste erzeugen. Jede ist etwa 3-4 cm breit und enthält noch einmal zwei bis drei ungleich große Teilzwiebel von etwas schiefer Form. Treiben Schalotten einen Blütenschaft, so entwickeln sich zwischen den Einzelblüten häufig zahlreiche Brutzwiebeln, die zur Vermehrung oder auch in der Küche verwendet werden können. Im Vergleich zu normalen Zwiebeln schmecken Schalotten würziger, reifen früher und sind haltbarer als Küchenzwiebeln.

Ihr Standort im Garten sollte sonnig und warm sein, der Boden locker und humos. Zur Kultur werden die Vermehrungszwiebeln im März/April und in klimatisch milden Gegenden auch im Herbst in den Boden gesteckt. Wichtig ist wegen der Tochterzwiebeln einen Abstand von 15-20 cm einzuhalten, damit die Pflanzen sich nicht gegenseitig hindern. Während des Wachstums müssen sie regelmäßig gegossen und vom Unkraut freigehalten werden, damit sich die Zwiebelhorste gut entwickeln.
>Ab Juni können sie mit Laub frisch geerntet werden. Erntereif sind sie im Juli/August, wenn das Laub vertrocknet. Sie werden vorsichtig ausgegraben, damit sie nicht auseinanderfallen. 1-2 Tage trocknen sie auf dem Beet ab und werden dann luftig und trocken gelagert.

Weitere Namen für die Schalotte sind: Charlotte, Schlotte, Aschlauch, Eschlauch und Kartoffelzwiebel.
 

zum Seitenanfang
 

Geschichte

Neben Breitlauch, Schnittlauch und Knoblauch sind im Capitulare für die eigentlichen Zwiebeln die Namen uniones, cepas und ascalonias verzeichnet. Schon Theophrast unterschied bei den Zwiebeln verschiedene Herkünfte und erwähnt auch eine askalonische Zwiebel, die nach seiner Beschreibung jedoch nicht unserer heutigen Schalotte entsprechen dürfte, da sie aus Samen herangezogen wurde und sich nicht in Tochterzwiebeln aufteilte. Es bleibt daher ungewiss, welche Zwiebelsorte im Capitulare mit dem Namen "ascalonias" belegt wurde. Sicher kann man aber davon ausgehen, dass im Mittelmeergebiet die Schalotte bekannt war und genutzt wurde, denn sie kommt verwildert auch heute noch in Vorderasien und im Orient vor. Da sich der Name von der Stadt Askalon im heutigen Israel ableitet, nimmt man an, dass die Schalotte mit den Kreuzzügen wiederentdeckt und ein zweites Mal nach Mitteleuropa gebracht wurde.
 

zum Seitenanfang
 

Heutige Bedeutung und Verwendung

In Deutschland sind die Schalotten etwas in Vergessenheit geraten. In Frankreich werden sie hochgeschätzt und bevorzugt in der Küche verwendet. Das liegt zum einen an ihrem milden, feinen, würzigen Geschmack und zum anderen an der besseren Haltbarkeit gegenüber der Küchenzwiebel.
 


Für die berühmte Sauce Béarnaise fällt die Wahl jedenfalls auch auf sie. Hier das Rezept und die Zutaten für 4 Personen:

 3-4 Schalotten
 1 kleine Knoblauchzehe
 einige Estragonblätter
 1 Zweig Thymian
 1 Zweig Kerbel
 ½ Lorbeerblatt
 einige Pfefferkörner
 100 ml Weißweinessig
 3 Eigelb
 150 g Butter
 Salz
Die feingehackten Schalotten, die durchgepresste Knoblauchzehe, die Estragonblätter, den Thymian, Kerbel, das halbe Lorbeerblatt und die zerdrückten Pfefferkörner mit dem Weinessig aufsetzen und solange kochen, bis die Flüssigkeit auf etwa 1 Esslöffel reduziert ist. Abkühlen lassen und absieben.
Das Eigelb und die Flüssigkeit in einem Topf kräftig mit dem Schneebesen aufschlagen. Den Topf in ein langsam erhitztes Wasserbad geben und unter ständigen Rühren stückchenweise die frische Butter hinzufügen. Die Sauce darf nicht zu heiß werden, da die Butter sonnst gerinnt. Am Ende noch einmal mit Salz abschmecken.
Sauce Béarnaise wird zu gegrilltem Fleisch und Fisch serviert.
 

 


zum Seitenanfang

[Eine Seite zurück]  [Zur Übersichtsseite über den Karlsgarten]  [Home]
 

zuletzt geändert am: 28.II.2003