Name im Capitulare Nr. Botanischer Name Familie
ravacaulos
56b
B. oleracea L. convar. caulorapa (DC.) Alef. var. gongylodes L. Brassicaceae

 
 Kohlrabi
deutscher Name 
 Raapkool
niederländischer Name 
 chou-rave 
französischer Name 
 turnip cabbage
englischer Name 
Beschreibung

Geschichte

Verwendung

Botanische Beschreibung der Art

Der Kohlrabi wird heute in sehr vielen Ländern der Erde auch in den Tropen (dort meist in gebirgigen Lagen) kultiviert. Alte wichtige Anbaugebiete und gleichzeitig Mannigfaltigkeitszentren der Sippe sind das Mittelmeergebiet und Westeuropa.

Kohlrabi ist wie bei den Kohlarten die Regel zweijährig mit Blüte und Fruchtbildung im zweiten Jahr. Wir ernten aber schon im ersten Jahr die Sprossachse, eine oberirdische Knolle, aus der zur Mitte hin immer dichter langstielige Blätter mit leicht gewelltem und gezackten Rand wachsen. Die Knolle, durch Verdickung des Stängels entstanden, und die Blätter sind mit einem Wachsüberzug versehen. Anfangs ist die Knolle weich und zart. Später differenzieren sich im Mark Leitbündel heraus, die das Holzigwerden bedingen. Gegessen wird der Kohlrabi roh oder gekocht als Gemüse.
 

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Geschichte

Dioskorides unterscheidet Kohlrabi nicht von den Rübsen, sondern spricht nur allgemein von Rüben oder wilden Rüben und Steckrüben. Allen schreibt er dieselben Eigenschaften zu und empfiehlt sie als Gemüse. Außerdem sollen Umschläge mit Rübenmus und Brühe von Rüben gegen Podagra (Gicht) und erfrorene Füße helfen. Als ein weiteres Mittel gegen Erfrierungen schlägt er vor, Rosenöl und Wachs in einer ausgehöhlten Rübe bis zum Schmelzen in heiße Asche zu tun und dann die Masse auf die befallenen Stellen aufzutragen. Rübensamen unter Arzneien gemischt schwächen Vergiftungen ab und liefern ein gutes Mittel gegen Schmerzen (griech. antidota). Sie machen aber auch wie Kohl und Gemüse gegessen "begirdt zur Unkeuscheyt".

Eindeutig nachgewiesen ist Kohlrabi erst aus dem 16. Jh. und gehört mit seinen heutigen Sorten zu den jüngeren Kohlgemüsen, die es so zu Zeiten Karls des Großen noch nicht gab. Erste Abbildungen finden sich bei Mattiae de Lobel im "Plantarium seu Stirpium Historia" von 1576 und bei Joachim Camerarius im Jahr 1586. Möglicherweise kannten aber die Römer bereits einen Vorläufer, den Plinius als "Pompejanischen Kohl" mit einer langgezogenen Sprossknolle beschreibt. Dieser könnte eine Urform des Markstammkohls (B. oleracea convar. acephala var. medullosa) sein, den die römischen Soldaten vom Mittelmeer über die Alpen mitbrachten und verbreiteten.
 

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Heutige Bedeutung und Verwendung

Heute wird Kohlrabi vor allem in Deutschland, in der Schweiz, in Österreich und in Tschechien angebaut. Er verträgt leichten Frost. Es gibt verschiedene Sorten, die sich nach Farbe, nach dem Zeitpunkt der Reife, nach der Größe und Haltbarkeit unterscheiden. Als Knabberei anstelle Süßigkeiten oder Chips eignet sich Kohlrabi hervorragend. Er ist gesund, schmeckt gut und macht nicht dick, denn 100 g enthalten nur 75 Joule, dafür aber viele Vitamine.


Hier das Rezept für einen Kohlrabi-Salat:

 750 g Kohlrabi
 2 Äpfel
 1 kleine Zwiebel
 ½ Bund Petersilie
Für die Marinade:  Für die Garnierung:
  Saft einer Zitrone 1 Beutel blättrige Mandeln
 1 Teel. Zitrone ½ Dose Mandarin-Orangen
  Salz, weißer Pfeffer 50 g Kaiserkirschen
 2 Essl. Mayonnaise
 ½ Becher Joghurt
Kohlrabi und Äpfel schälen. Kohlrabi raffeln. Äpfel vierteln, entkernen und in schmale Streifen schneiden. Zwiebel schälen, Petersilie fein hacken. Für die Marinade Zitronensaft mit Honig, Salz, Pfeffer, Mayonnaise und Joghurt verrühren. Kohlrabi, Äpfel, Zwiebeln und Petersilie zugeben und gut mischen. Abgedeckt 60 Min. im Kühlschrank durchziehen lassen und abschmecken. Nach dem Anrichten mit den gerösteten Mandeln, den Mandarinen und Kirschen garnieren und servieren.


Kohlrabi als Gemüse gedünstet oder gekocht sind bekannt. Auf ungarische Art mit Paprika schmecken sie nicht zu scharf aber herzhaft:

 75 g durchwachsener Speck
 1 Zwiebel
 1 grüne Paprikaschote
 3 Kohlrabi
 2 Essl. Schweineschmalz
 ½ Teel. Paprika edelsüß
 1/8 l heiße Fleischbrühe aus Würfeln
 je 2 Essl. Tomatenmark und Tomatenketchup
 1 Messerspitze zerriebener Majoran
  Salz, weißer Pfeffer
 4 Essl. saure Sahne
 ½ Bund Petersilie
Speck und Zwiebeln würfeln. Paprika halbieren, Kohlrabi schälen und beides in Streifen schneiden. Schweineschmalz im Topf erhitzen, Speckwürfel 3 Min. darin braten. Zwiebel dazugeben und leicht bräunen. Kohlrabi dazugeben und edelsüßen Paprika darüber stäuben. Fleischbrühe angießen. Tomatenmark und –ketchup unterrühren. Mit Majoran, Salz und Pfeffer würzen. zugedeckt 20 Min. dünsten. Den Topf vom Herd nehmen und saure Sahne unterrühren und abschmecken. Gehackte Petersilie einrühren und sofort servieren.
 

 

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zuletzt geändert am: 18.I.2002