Exkursion im Würselener Wald am 3. Juni 2023
 

Der Name ist etwas irreführend, liegt der Würselener Wald doch zwischen Verlautenheide und Stolberg, wo das Stadtgebiet Würselen noch so gerade hereinragt. Trotz starker forstlicher Überprägung finden sich hier bemerkenswerte Auwälder und andere Feuchtvegetation. Nachdem abwechselnd Herbststürme und Sommertrockenheit vor allem den Fichten stark zugesetzt haben, sind inzwischen große Teile entwaldet, was der lichtliebenden Sumpfvegetation durchaus zugute kommt.

Vom Wanderparkplatz Forsthaus ging es zunächst den "Hermann Löns-Weg" entlang. An einer Bachsenke stockte der Auwald des Riesen-Schachtelhalms, das Equiseto telmateiae-Fraxinetum. Im Bild links hebt unten rechts ein Sonnenstrahl einen Schachtelhalm hervor.

Auwälder abseits der großen Flüsse werden in der Regel nur einmal im Frühjahr überflutet. Deshalb wachsen hier neben der Rot-Erle (Alnus glutinosa) viele Arten, die man auch in anderen Laubwaldtypen findet, z.B. die namengebende Esche (Fraxinus excelsior).

Spezifischer sind da schon manche kleinere Bäume wie die Trauben-Kirsche (Prunus padus) oder der unten abgebildete Schneeball (Viburnum opulus).

Diese Fläche war bis vor wenigen Jahren ein Fichtenforst. Jetzt haben sich Seggen breitgemacht.

Überwiegend handelt es sich um die Sumpf-Segge (Carex acutiformis), die typisch für Bruch- und sehr nasse Auwälder ist.

Dazwischen wuchs vereinzelt auch die sehr seltene Ufer-Segge (C. riparia).

 

 

Die Rispen-Segge (Carex paniculata) zeigt Quellaustritte an.

Im Gebiet kommt auch noch die Walzen-Segge (Carex elongata) vor, die einen eigenen Bruchwald begründet, aber nicht aufgesucht wurde, da der Zugang zu dieser Zeit unzumutbar zugewachsen ist. Ferner wurden die feuchte bzw. quellige Böden anzeigenden Wald- (C. sylvatica) und Winkel-Segge (C. remota) angesprochen.

    Das größte floristische Highlight ist das überaus seltene Quellgras (Catabrosa aquatica). Die zierlichen, stark verzweigten Blütenstände legen einen feinen braunen Schleier über den Wassergraben. Die Art begründet ein eigenes Bachröhricht, das Catabrosetum aquaticae.