Die Frühjahrswanderung am 17. April 2011 führte nach 2009 zum zweiten Mal an den an den Mittelrhein. Diesmal war die Ahrmündung das Ziel. Das Bild oben zeigt das Exkursionsgebiet von der anderen Rheinseite gesehen. Für ein Dutzend Teilnehmer ging es in Sinzig (oben im Bild hinten links) los, zunächst parallel zu Eisenbahn und Bundesstraße bis zur Ahr, dann die Ahr entlang bis zur Mündung. Rechts liegt der Ort Kripp. Die großen, braunen Bäume hinten an der Ahr und am Rheinufer sind gepflanzte Amerikanische Hybridpappeln, die kleineren grüne Bäume sind die Weiden des natürlichen Auwalds.
Wahrscheinlich war das in der Eiszeit noch ein Delta, in dem die junge Ahr Material aus der Eifel herantransportiert und in einem breiten Schwemmkegel hier abgesetzt hat. Dadurch ist ein für das Mittelrheintal ungewöhnlich breiter und fruchtbarer Uferstreifen entstanden. Nicht umsonst heißt das Gebiet "Goldene Meile".
Die Ahrmündung gilt als die letzte natürliche Flussmündung am Rhein. Das letzte Stück der Ahr bis zum Rhein ist unter Naturschutz gestellt. Hier darf die Ahr noch ungehindert mäandrieren. Das Bild zeigt, dass die Ahr in diesem Frühjahr wieder ordentlich abgeräumt hat. Im Hintergrund ist die Kirche von Kripp zu sehen.
Deshalb kann sich hier der sonst für den Rhein typische (wenn auch inzwischen sehr selten gewordene) Silberweidenauwald (Salicetum albae) nicht durchsetzen. Es bleibt bei einem Pionierwald, der von schnellerwüchsigen, kleineren Weidenarten beherrscht wird. Die Silberweide kommt zwar auch häufig vor, erreicht aber oft nicht die volle Größe. Man darf sich nicht davon täuschen lassen, dass Großweiden wie die Silber-Weide (Salix alba) oder die Hybride mit der Bruch-Weide Salix x rubens oft zur Entwässerung nasser Standorte angepflanzt wurden, weil sie über das Blattwerk sehr viel Wasser verdunsten und so aus dem Boden ziehen.
Typische Arten sind die Korb-Weide (Salix viminalis, links) und die Mandelblättrige Weide (Salix triandra, unten), die der Gesellschaft auch den Namen gegeben hat (Salicetum triandrae).
Die dritte "kleine" Weide, die Purpur-Weide (Salix purpurea) kommt zwar auch im Gebiet vor, konnte aber nicht angetroffen werden. Aufgrund der ständigen Umlagerungen, mindestens durch das alljährliche Frühjahrshochwasser, ist das Biotop relativ artenarm, aber die typischen Weiden-Arten gibt es eben (wild) nur dort. Deshalb war auch die Ausbeute an spektakulären Arten gering, dafür entschädigte die Erfahrung einer noch weitgehend unberührten Naturlandschaft.
Von der Ahrmündung ging es auf dem Rheinuferweg nach Remagen, u.a. vorbei an den Resten der legendären Brücke von Remagen. Der Ausflug endete in gemütlicher Runde auf der Rheinterrasse des örtlichen Brauhauses mit Ausblick auf den Vulkanrumpf der gegenüber liegenden Erpeler Ley und dem Siebengebirge.
zurück zur Veranstaltungsübersicht
zuletzt bearbeitet am 7. V. 2011