Exkursion nach Vetzan (Vinschgau/Südtirol) vom 8. bis 16. Juli 2005
 

 
Blick ins obere Etschtal. Mitte links liegt der Ort Goldrain, ganz hinten Schlanders. Unser Quartier war in Vetzan,
was in Bildmitte gerade noch hinter den Baumwipfeln zu erkennen ist.


Das Etschtal gehört zu den inneralpinen Trockentälern. Das Klima ist relativ kontinental. Besonders Südhänge können im Sommer sehr heiß werden. So lag der Schwerpunkt der Exkursion diesmal nicht bei i.e.S. alpiner Vegetation sondern eben bei der speziellen Trockenvegetation.

Die erste Wanderung am 9. Juli führte dann auch von Vetzan ostwärts durch die Hänge des Sonnenbergs (nomen est omen). Als Beispiel für die extrem kontinentale Trockenvegetation ist rechts das Zwerg-Heideröschen (Fumana procumbens) abgebildet.



Links: Eine der größten botanischen Besonderheiten ist das Schweizer Meerträubel (Ephedra helvetica). Die unscheinbare, an Binsen oder Schachtelhalme erinnernde Art ist ein Nacktsamer, zu denen z.B. auch unsere Nadelgehölze gehören! Die Art wurde am 10. Juli nahe Schlanders gefunden.

Unten: Rast an der Fisol-Alm oberhalb Schlanders. Von hier aus ging es oberhalb der Vetzaner Leiten zurück nach Vetzan.

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Am nächsten Tag ging es zunächst mit dem Bus ins Schnalstal nach Katharinenberg (oben) und von hier auf dem "Meraner Höhenweg" nach Naturns im Etschtal.

Rechts: Typisch für das Etschtal und seine Seitentäler sind die ziemlich steilen Hänge, die z.T. sogar noch bewirtschaftet werden.

Unten: Von der Jausenstation Unterstell geht der Blick ins fast 900m tiefer gelegene Etschtal. Vorne auf dem Sporn zwischen Etsch- und Schnalstal ist Schloss Juval zu sehen, heute der Wohnsitz von Reinhold Messner.



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Der Ruhetag am12. Juli wurde mit einem Ausflug nach Meran verbunden. Botanisch bemerkenswert ist hier der neue Botanische Garten um Schloss Trautmannshof (links und unten).


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Am nächsten Tag ging es dann endlich in alpine Höhen. Im Martelltal, das gegenüber von Vetzan ins Etschtal einmündet, kann man mit dem Linienbus bis ans Ende der asphaltierten Straße auf 2000m Höhe fahren.

Von hier ging es auf alpinem Steig zur Martellhütte in 2600m Höhe, vorne Gletscher-Gemswurz (Doronicum glaciale)


Aussicht von der Martellhütte: Oben fällt der Blick in Richtung Südwesten auf die 3757m hohen Zufallspitzen, nach Westen schließt sich rechts die Suldenspitze an. Das "kleine Matterhorn" in Bildmitte ist übrigens der Innere Kofel, der näher liegt und deshalb den Hauptkamm scheinbar überragt.


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Zurück führte der Weg durch blumenreiche Wiesen mit auffällig viel Schmetterlingen.

Links "überfällt" eine Gruppe Blutströpfchen (Zygaena spec.) einen Horst der Halbkugeligen Teufelskralle (Phyteuma hemisphaericum). 
 
 

 
 

So langsam stiegen die Temperaturen unten im Etschtal ins Unerträgliche. deshalb wurde der folgende Tag geteilt.

Am Vormittag wurde Glurns besucht. Die Stadt weist noch viele mittelalterliche Gebäude, u.a. auch eine durchgehende Stadtmauerauf, rechts der Marktplatz.

Am frühen Nachmittag führte ein Abstecher in den Prader Sand. Das ist ein kurzer, noch unverbauter Abschnitt eines Seitenbachs der Etsch, der noch jedes Frühjahr sein Schotterbett umverteilt und damit Platz für eine sehr spezielle Vegetation schafft.

Eine botanischer Besonderheit dieses Biotops ist die Deutsche Tamariske (Myricaria germanica). Durch die Regulierung nahezu aller größeren Alpenbäche und -flüsse ist dieser Strauch extrem selten geworden. Unten links ist ein blühender Zweig, rechts der ganze Strauch abgebildet.


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Die letzte Tour führte wieder durch die Hänge des Sonnenbergs von der Seilbahnstation St.Martin am Kofel oberhalb Latsch nach Vetzan zurück. Das Foto oben zeigt nochmal einen typischen Trockenhang.

 
 
Kurz vor der Abfahrt am 16. Juli versammelten sich die Teilnehmer zum traditionellen Abschiedsfoto: