Reise des Freundeskreis Botanischer Garten Aachen e.V. nach Polen zu Gärten und Parks in Schlesien vom 15. bis 21. Juli 2024
 

15.7. Anreise

 

Auf der Anreise besuchten wir das Europa-Rosarium in Sangerhausen mit mehr als 8.700 verschiedene Rosensorten und -arten, etwa 80.000 Rosensträucher und vielen anderen Gehölzen auf einer Fläche von 13 Hektar.

 

 Abends schlenderten wir über die Brühl´sche Terrasse in der Altstadt von Dresden.

 

16.7.

In Breslau gab es eine Stadtführung und den Besuch des Botanischen Gartens auf der Dominsel, der zur Breslauer Universität gehört.

 

Der Garten ist klassisch aufgebaut, im Kalthaus war ein Exemplar von Welwitschia mirabilis zu bewundern, benannt nach dem Afrikaforscher Friedrich Welwitsch. Endemisch in der Namib überlebt die Pflanze die harten Bedingungen dank einer sehr langen Pfahlwurzel, die das Grundwasser in ausgetrockneten Flussbetten erreicht.

Im System versammelten sich einige Mitreisende um die Büste Carl von Linnés, die in der Systematischen Abteilung steht.

 

17.7. Krakau

Stadtführung in der Altstadt von Krakau: Der Rynek, Marktplatz, von Krakau und unten der Wawel, der Burgberg mit Schloss und Kathedrale.


Besuch des Botanischen Gartens, der 1783 von der Jagiellonen-Universität gegründet, der älteste in Polen ist.

Das sog. Jubiläumsgewächshaus im Botanischen Garten wurde 1983 anlässlich des 200-jährigen Bestehens errichtet. Innen konnte man ein Prachtexemplar des Geweihfarns, Platycerium coronarium, bewundern.

 

18.7. Führung in der Gedenkstätte KZ Ausschwitz/Birkenau bei Kattowitz

Dem traurigen und bedrückenden Kapitel unserer Geschichte, für das wir in Deutschland heute die Verantwortung haben, dass es nie wieder geschieht, stellten wir uns mit dem Besuch des Konzentrations- bzw. Vernichtungslagers Auschwitz und Birkenau.


 

19.07.: Besuch in der Region Hirschberg, der Stabkirche Wang und von Schloss Fürstenstein im Waldenburger Land, des größten Schlosses Schlesiens mit terrassenförmiger Gartenanlage und Palmenhaus. Anschließend Besichtigung der Friedenskirche in Schweidnitz

Die berühmte Stabholzkirche Wang aus dem 13. Jhdt. am Wang-See in Südnorwegen wurde dort abgerissen, zerlegt und nach Schlesien gebracht.

Die 1602 m.ü.d.M hohe Schneekoppe ist das bekannteste Ausflugsziel im Riesengebirge. Der kahle Kegel trägt eine mit Torfmooren und Knieholz bedeckte Hochebene. Bei klarem Wetter sieht man von dort weite Teile Schlesiens und der Tschechischen Republik sowie die Lausitz.

 

Das monumentale Schloss Fürstenstein hat über 400 Säle. Mehrmals umgestaltet, repräsentiert es Romanik, Gotik, Barock und Jugendstil. Von 1509 bis 1945 gehörte es den Grafen Hochberg, die ab 1847 auch Fürsten von Pless waren. Heute ist das Schloss Sitz eines Kulturzentrums für Veranstaltungen, Konzerte und Konferenzen.

Um das Schloss sind Terrassen angelegt mit verschiedenen, formal gestalteten Gärten.

 

In der aus Fachwerk errichteten Friedenskirche in Schweidnitz, die UNESCO Weltkulturerbe ist, erwartete uns eine Überraschung. Für eine protestantische Kirche ist das Innere, in der 7500 Menschen Platz finden, mit praller »katholischer« barocker Pracht ausgestaltet. Unter der Herrschaft Österreichs durfte die protestantische Bevölkerung nur unter strengen Auflagen eine Kirche bauen: kein Glockenturm, nicht aus Stein, maximal ein Jahr Bauzeit. Der Militärbaumeister Albrecht von Saebisch schaffte das von August 1656 bis Juni 1657. Beim Besuch probte gerade der brasilianische Sopranist Bruno de Sá Arien von Mozart und Haydn für das abendliche Konzert.

 

20.07.: Spaziergang durch den Fürst-Pückler-Park in Bad Muskau und Weiterfahrt nach Leipzig mit Stadtführung und Abendessen in Auerbachs Keller

Auf dem Weg zurück besuchten wir den Pückler-Park in Muskau. Das Schloss ist in den 1990ziger Jahren wieder aufgebaut worden und schon wieder in Teilen renovierungsbedürftig. Der Park ist öffentlich zugänglich. Er ist als Weltkulturerbe anerkannt, erstreckt sich beiderseits der Neiße in Deutschland und Polen und ist ein gelungenes Beispiel für die freundschaftliche deutsch-polnische Zusammenarbeit.

Mit dem künstlichen Wasserfall in der Hermanns-Neiße, die er ebenfalls künstlich anlegen ließ, gestaltete er die Landschaft. Er schrieb dazu in den Andeutungen über Landschaftsgärtnerei: „Der höchste Grad der landschaftlichen Gartenkunst ist nur da erreicht, wo sie wieder freie Natur, jedoch in ihrer edelsten Form, zu sein scheint.“

Pückler verbindet meisterhaft Gartenkunst und Naturmalerei zur genialen Landschaftskomposition. Der zentrale Pleasureground ist auf Bauwerke bezogen, außerhalb gehen die weitläufigen Parkräume harmonisch in die umgebende Landschaft über.

 

Am Abend hatten wir eine Stadtführung in Leipzig. Eine Station war die Thomaskirche, an der Johann Sebastian Bach wirkte. Die Führung endete zum Essen im Auerbachs-Keller, bekannt aus Goethes Faust wegen seiner Begegnung mit Mephisto.

 

21.7. Heimfahrt

Auf der Heimreise konnten wir in Kassel die Mittagspause mit einem Aufenthalt im Park Karlsaue verbinden. Landgraf Carl (1654-1730), der den Bergpark Wilhelmshöhe mit dem Herkules und den Kaskaden schuf, legte mitten in der Stadt ebenerdig neben der Fulda diesen Park mit Schloss und Orangerie an, den er als Sommerresidenz nutzte.

 

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