Frühjahrswanderung im Dürener Muschelkalk am 9. April 2006
 

Die Frühjahrswanderung am 9. April 2006 ging diesmal in die Kalkmulden rund um Muldenau bei Nideggen. Unter der Führung von Joachim Schmitz erkundeten 11 Teilnehmer und ein Hund den ersten Frühjahrsaspekt nach einem langen Winter.

Die Eifel wird überwiegend von Gesteinen aus der Devonzeit aufgebaut. In einem mehrfach unterbrochenen Streifen von der Trierer Bucht im Süden bis zur Mechernicher Trias-Senke im Norden haben sich Ablagerungen der viel jüngeren Triaszeit erhalten. Die Mechernicher Trias-Senke besteht überwiegend aus Buntsandstein, der auch die bekannten Felsen im Rurtal bildet. An der Nordwestseite folgt eine schmale Zone aus Muschelkalk, der mit seinem porösen, leicht erwärmbaren Kalkstein die Voraussetzung für die wärmeliebende Vegetation darstellt. Der folgende Keuper tritt nur vereinzelt zutage, da die Trias-Schichten hier unter die jüngere Zülpicher Börde abtauchen.

Typisch für den Muschelkalk sind sanft geschwungene Hügel und Täler. Die Kalkmagerrasen (Gentiano-Koelerietum) sind schon von weitem an der graubraunen Färbung zu erkennen (im Bild unten die hellen Flächen am linken und mittleren Horizont).


                                            Antoniushäuschen westlich Embken

Startpunkt war am Sportplatz in Embken. Hier wurden in der Straßenböschung mit dem März-Veilchen (Viola odorata) und der Armenischen Träubelhyazinthe (Muscari armeniacum) verwilderte Gartenflüchtlinge angetroffen.

Mit halbstündiger Verspätung (ein Teilnehmer hatte sich verfahren) ging es zum Antoniushäuschen. Hier gab es eine kurze Einführung in die Geologie (Abb. links).

An der folgenden Wegböschung wurde blühend angetroffen: Hungerblümchen (Erophila verna ssp. verna), Hain-Ehrenpreis (Veronica hederifolia ssp. lucorum), Raues Veilchen (Viola hirta), Frühlings-Fingerkraut (Potentilla tabernaemontani) und als Besonderheit den Acker-Gelbstern (Gagea villosa) (Abb. rechts). Dieses wärmeliebende Liliengewächs ist in der Nordeifel sehr selten.





Auf dem darüber liegenden Kalkmagerrasen blühten gerade die ersten Küchenschellen (Pulsatilla vulgaris). Etwas weiter am Südwesthang war dann eine Massenblüte der Küchenschelle zu bewundern, was die Fotokameras zahlreich klicken ließ (Abb. links und oben).



Weiter ging es über Berg nach Thuir. Dazwischen wurde an den Resten eines Hügelgrabs Pause gemacht. Im benachbarten Eichenwald blühten die ersten Anemonen (Anemone nemorosa). Auf dem Biesberg wurde noch einmal ein Magerrasen in Augenschein genommen.



Die Wandergruppe kurz vor Thuir. Im Hintergrund in Bildmitte sind die von Buschwerk eingerahmten Hänge des Biesbergs zu sehen.



   Gemeine Küchenschelle
     (Pulsatilla vulgaris)
Auch am Biesberg blühten Küchenschellen und massenhaft das Raue Veilchen. Nach der Rückkehr nach Embken endete der Nachmittag in geselliger Runde in einem Cafe in Abenden.