Narzissenwanderung in Kelmis (B)
 

Die Frühjahrswanderung am 16. März 2008 war diesmal wieder eine echte Narzissenwanderung. Von Kelmis aus ging es durch die Täler von Hohnbach und Lontzener Bach rund um die Eyneburg.

In diesem Jahr lag nicht nur Ostern besonders früh. Vegetation und Wetter passten eher zum April als zum März. So waren alle interessanten Frühblüher anzutreffen und das Wetter war mit kräftigen Schauern und anschließendem Sonnenschein typisch aprilhaft.


Während das Wald-Veilchen (Viola reichenbachiana, oben links) relativ häufig ist, gehört das Gelbe Windröschen (Anemone ranunculoides, oben rechts) zu den selteneren Frühjahrsblühern.

Eine große Seltenheit ist die Schuppenwurz (Lathraea squamaria, rechts). Es handelt sich um einen Schmarotzer, der mit unterirdischen Saugorganen Baumwurzeln, z.B. der Rot-Erle, anzapft und deshalb kein Blattgrün mehr ausbildet. Die Gattung wurde früher zur Familie der Rachenblütler gestellt. Heute wird sie mit anderen Schmarotzern und Halbschmarotzern der ehemaligen Rachenblütler der Familie Sommerwurzgewächse (Orobanchaceae) zugeordnet.


Nicht ganz so selten ist der Wald-Gelbstern (Gagea lutea), der mit seinen grüngelben Blüten aber wohl auch oft übersehen wird. Die Art ist ein echtes Liliengewächs, das auch noch nach der heutigen Neugliederung der Lilienartigen zu dieser nun viel enger gefassten Familie gehört.


Am Zusammenfluss von Hohnbach und Lontzener Bach gibt es besonders reichhaltige Vorkommen der Narzisse (Narcissus pseudonarcissus). Im Gegensatz zu den bekannten Narzissenwiesen in der Eifel wächst die Narzisse hier in dem Biotop, das man als ursprünglich annimmt, nämlich einem Eichen-Hainbuchenwald.


Zurück ging es dann über Lontzen und die Eyneburg. Die Gruppe hatte zwar noch einigermaßen Glück mit dem Wetter; durch die vorhergegangenen Niederschläge waren die Böden aber vollgesogen wie ein Schwamm. Selbst auf dem Rückweg über die Hügel waren sonst völlig trockene Wege immer wieder mit Sumpfstellen garniert. Wer sein Schuhwerk nicht darauf abgestellt hatte, musste das mit nassen Füßen bezahlen. Nach drei Stunden war dann wieder der Ausgangspunkt erreicht.