7. Juni 2018
NATURBEOBACHTER AUS DER REGION
Mit dem richtigen Know-how zum ertragreichen Hochbeet
Thomas Eßing
Nicht nur Architekten wissen: Der Garten bestimmt den Freizeitwert des Hauses. Wie man die freie Zeit dort dann ausfüllt, da sind die Wünsche und Gewohnheiten mitunter recht unterschiedlich. Für viele gehört ein Hochbeet aber unbedingt dazu. Hier kann man mit Gewürzen, Obst und Gemüse kreativ experimentieren und vieles ausprobieren. Hat man ein Hochbeet auf dem Balkon, ist es oft sogar das einzige Stückchen Garten, mit dem man recht unbeschwert kleine Naturfreuden an seine vier Wände heranholen kann.
Für das Aufstellen oder den Aufbau des Rahmens sollte ein möglichst sonniger Standort gewählt werden. Je heller und sonniger die Pflanzen stehen, desto kräftiger ist ihr Wachstum. Außerdem steht die Blütenbildung bei Pflanzen in unmittelbarem Zusammenhang mit der Länge der Zeit, in der sie von der Sonne beschienen werden.
Um Staunässe im unteren Bereich des Hochbeetes zu vermeiden, ist es sinnvoll, den Bereich der Standfläche spatentief umzugraben und dabei mit Sand anzureichern. Hierbei sollte der umgegrabene Bereich etwas über die Stellfläche des Rahmens hinausreichen. So wird später auch bei nassen Witterungslagen Staunässe wirkungsvoll verhindert. Vor dem Befüllen des Beetes wird der Boden noch mit engmaschigem Draht ausgelegt, um Wühlmäusen und anderen Kleintieren das Eindringen in den Wurzelbereich zu verwehren.
Der Inhalt des Hochbeetes sollte aus einer Mischung aus Holzhäckseln, Humus und Kompost bestehen, die man entweder selbst produziert oder aus Recyclinghof, Baumarkt oder Gartencenter beziehen kann. Hierbei kommt tendenziell gröberes Material nach unten, und feineres nach oben. Optimal ist es, das organische Material mit 20 Prozent Blähton, Lavasplitt oder Sand anzureichern, was das Luft-Wasser-Verhältnis optimiert. Als oberstes kann man dann einige Zentimeter hoch Blumenerde aufbringen, die perfekt auf die nachfolgende Bepflanzung oder Aussaat abgestimmt ist.
Sind die Pflanzen dann eingesetzt oder gekeimt, wird man schnell feststellen, dass es im Hochbeet viel schneller und kräftiger wächst als in einem Beet auf dem Gartenboden. Der entscheidende Grund hierfür ist, dass der Erdkörper im Hochbeet im Sommer sehr stark erwärmt wird. Dies geschieht zum einen, wenn der Kasten seitlich von der Sonne beschienen wird. Weiterhin erreicht die warme Umgebungsluft den Erdkörper von allen vier Seiten und hält ihn so auf Temperatur. Nicht zuletzt wird aber auch bei der biologischen Umsetzung des organischen Materials Wärme freigesetzt und der Boden erwärmt.
Das organische Material im Boden des Hochbeetes enthält alle Nährstoffe für die Pflanzen im Überfluss. Trotzdem kann es gelegentlich zum Mangel an einzelnen Nährstoffen kommen. Man erkennt dies an Aufhellungen der Blätter oder an einem optischen hervortreten der Blattadern. Grund hierfür ist, dass die Bakterien und Pilze im Boden bei ihrer Tätigkeit vorübergehend einzelne Nährstoffe für sich allein beanspruchen können und sie dann den Pflanzen kurzzeitig nicht zur Verfügung stehen. In einem solchen Fall gibt man wasserlöslichen Volldünger ins Gießwasser und gleicht somit schnell den Mangel aus. Als vorsorgende Maßnahme kann man auch Hornspäne oder Blaukorn in den Oberboden einharken und so einem Stickstoffmangel gezielt vorbeugen.
Pflanzenarten durchwechseln
Mit dem Abbau der organischen Substanz verringert sich jedes Jahr die Höhe des Bodens im Beet. Dies sollte man jedes Frühjahr durch das Einbringen von Blumenerde und Kompost ausgleichen.
Bei der Bepflanzung von Jahr zu Jahr ist es sinnvoll, die Standorte zwischen den Pflanzenarten zu wechseln. So wird ein Einseitiger Verbrauch von Bodennährstoffen verhindert. Zusätzlich wird die Anreicherung von Schadorganismen, die auf bestimmte Pflanzenarten spezialisiert sind, vermieden.
zuletzt bearbeitet am 26.VII.2018