13. Jan. 2022

NATURBEOBACHTER AUS DER REGION


Grüner Tee – wohltuend und stimulierend

 Ruth Gestrich-Schmitz

„… Mit seinem Duft und klarem Schaum glich der Tee dem Nektar der Unsterblichen. Die erste Schale fegte die Spinnweben aus meinen Gedanken, die ganze Welt erschien mir in funkelndem Licht. Die zweite befreite den Geist wie reinigender Regen, die dritte machte mich eins mit den Unsterblichen …“ So zitiert John Blofeld in seinem Buch „Das Tao des Teetrinkens“ den chinesischen Dichter Chiao-Jên (Tang-Dynastie, 618 – 907 n.Chr.). Gerade in der jetzigen Zeit kann man Aufmunterung gebrauchen, und möglicherweise hilft dabei ein wenig der wohltuende Genuss einer duftenden Tasse Tee.

Woher die Teepflanze Camellia sinensis aus der Familie der Teegewächse (Theaceae) ursprünglich stammt, ist nicht genau bekannt. Die Varietät sinensis wird in China seit etwa fünftausend Jahren, in Japan seit dem 8.Jh. kultiviert. Die Varietät assamica ist in Nordindien beheimatet. Ihre Blätter werden in der Regel nach der Ernte fermentiert. Dadurch erhält der Tee eine schwarze Farbe. Die Varietät sinensis wird meist zu grünem Tee verarbeitet. Dazu erntet man die Blattknospen und die glänzend grünen, länglich-eiförmigen, am Rand fein gesägten Blätter des Teestrauchs und erhitzt sie nur kurz durch Dämpfen oder Rösten. Dabei bleiben nahezu alle Inhaltsstoffe in ihrer Ursprungsform erhalten.

„… Mit seinem Duft und klarem Schaum glich der Tee dem Nektar der Unsterblichen. Die erste Schale fegte die Spinnweben aus meinen Gedanken, die ganze Welt erschien mir in funkelndem Licht. Die zweite befreite den Geist wie reinigender Regen, die dritte machte mich eins mit den Unsterblichen …“ So zitiert John Blofeld in seinem Buch „Das Tao des Teetrinkens“ den chinesischen Dichter Chiao-Jên (Tang-Dynastie, 618 – 907 n.Chr.). Gerade in der jetzigen Zeit kann man Aufmunterung gebrauchen, und möglicherweise hilft dabei ein wenig der wohltuende Genuss einer duftenden Tasse Tee.

Woher die Teepflanze Camellia sinensis aus der Familie der Teegewächse (Theaceae) ursprünglich stammt, ist nicht genau bekannt. Die Varietät sinensis wird in China seit etwa fünftausend Jahren, in Japan seit dem 8.Jh. kultiviert. Die Varietät assamica ist in Nordindien beheimatet. Ihre Blätter werden in der Regel nach der Ernte fermentiert. Dadurch erhält der Tee eine schwarze Farbe. Die Varietät sinensis wird meist zu grünem Tee verarbeitet. Dazu erntet man die Blattknospen und die glänzend grünen, länglich-eiförmigen, am Rand fein gesägten Blätter des Teestrauchs und erhitzt sie nur kurz durch Dämpfen oder Rösten. Dabei bleiben nahezu alle Inhaltsstoffe in ihrer Ursprungsform erhalten.

Um die Teeblätter haltbar zu machen, begann man in der Tang-Dynastie in China, zerstoßene Teeblätter in schön verzierte Formen zu Teeziegeln oder Teekuchen zu pressen. Zum Aufbrühen wurde Tee von den Ziegeln abgeschabt und in heißes Wasser gegeben. Den ersten aufgeschäumten grünen Tee aus in Steinmühlen pulverisierten Teeblättern trank man während der Song-Dynastie (960-1279 n.Chr.). Ab der Ming-Dynastie (1368- 1644 n.Chr.) entwickelte sich die heutige Form des Aufbrühens ganzer getrockneter Teeblätter, die man luftdicht in Porzellan- oder Keramikgefäßen über längere Zeit aufbewahren konnte. Zu den bekanntesten Teesorten in China gehört der Drachenbrunnen-Tee Longjing. Eine Kostbarkeit mit wundervollem Jasmin-Aroma, der Drachenaugen-Tee Tai Mu Long Zhu, ist einer meiner Favoriten.

Mit buddhistischen Gelehrten gelangte der Tee von China nach Japan. Bekannt ist vor allem der Matcha, Pulver aus Teeblättern der Sorte Tencha, der bei der feierlichen japanischen Teezeremonie genossen wird. Der am häufigsten in Japan getrunkene grüne Tee ist Sencha, mit drei Ernteperioden im Jahr. Die erste Ernte im April/Mai wird Shincha genannt und hat einen süßlichen Geschmack.

Geruch, Geschmack und Wirkung des Tees sind abhängig von der Teesorte, von Klima, Boden, Jahreszeit der Ernte, Zubereitung und der Qualität des dafür verwendeten Wassers. Traditionell wird grüner Tee in zwei bis drei, bei guter Teequalität auch weiteren, kurzen Aufgüssen zubereitet. Das möglichst kalkarme Wasser sollte erst sprudelnd kochen und dann auf die jeweilige Brühtemperatur abgekühlt werden. Abhängig von der Teesorte werden Temperaturen zwischen 60 und 80°C bei einer Ziehzeit zwischen 30 bis 120 Sekunden empfohlen. Nach eigenem Geschmack sollte man ausprobieren, wie lange man den Tee ziehen lässt. Je nach Ziehdauer und Temperatur werden unterschiedliche Inhaltsstoffe (Koffein, Theobromin, Theophyllin, Katechine und andere Bitterstoffe, Vitamine, Mineralstoffe, ätherische Öle, Aminosäuren) unterschiedlich stark freigesetzt. Koffein sorgt für die belebende Wirkung, Aminosäuren wie Theanin sind wichtig für das Aroma, Katechine verleihen bitteren Geschmack.

Vor seiner Beliebtheit als Genussmittel wurde grüner Tee hauptsächlich medizinisch verwendet. Er galt in der traditionellen chinesischen Medizin als Universalmittel: stimulierend, durchblutungsfördernd, gut für Blutdruck und Herz, Jungbrunnen, entgiftend, verdauungsregulierend, auch aphrodisierend und vieles mehr. Welche Inhaltsstoffe dafür verantwortlich sind, versucht man seit vielen Jahren zu erforschen. Die angenehme, stimulierende Wirkung einer Tasse Tee kann bestimmt dabei helfen das Wohlbefinden zu steigern, denn Tee „erfreut die Seele und macht das Leben schöner“, chinesische Philosophen müssen es wissen.

 

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zuletzt bearbeitet am 1.II.2022